Villeroy & Bloch

Villeroy & Bloch

Wo Leerstand war, ist Leben eingekehrt: Seit gut einem Monat haben AktivistInnen ein Haus in Tübingen besetzt, das zwei Jahrzehnte lang verwahrloste. Die Stadtverwaltung unterstützt die Aktion um die “Gartensia” und so könnte, ganz pragmatisch, bezahlbarer Wohnraum entstehen [aus der Einleitung]…

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Zum Artikel in der kontext:wochenzeitung

Leben in Kisten – Wohnungsnot in Stuttgart

Leben in Kisten – Wohnungsnot in Stuttgart

Folgend dokumentieren wir einen Artikel aus der kontext:wochenzeitung:

Seit Jahren sucht Martin Kikiny in Stuttgart eine Wohnung – vergebens. Weil er zwei Hunde hat, bleibt ihm der Zutritt zu Notunterkünften verwehrt. Also lebte er im Auto. Das gab Ärger. Mittlerweile schläft er meistens auf der Straße.

Martin Kikiny hält seine Hände schulterbreit auseinander. Er erinnert sich an sein letztes Zuhause und versucht, die Größenverhältnisse zu beschreiben. “Das war die Küche”, sagt er, als er auf den Raum zwischen seinen Händen blickt. Etwa 60 Zentimeter misst der. “Ein Euro”, fügt Martin Kikiny noch hinzu. Das Bad: genauso groß. Das Schlafzimmer: ebenso. Und beide auch: ein Euro.

Was Martin Kikiny beschreibt, sind nicht Zimmer, sondern Plastikboxen. Er hatte mehrere davon in einem Kramladen für jeweils einen Euro erstanden und darin sein Hab und Gut sortiert. In einer Kiste waren Töpfe, Messer, Lebensmittel untergebracht. Das war die Küche. In einer anderen wohnten Zahnbürste, Rasierapparat, Toilettenpapier. Das war das Bad. In einer dritten bewahrte er seine Kleider auf – Hosen, Westen, Kopfbedeckungen. Das war das Schlafzimmer. Diese Kisten standen über viele Jahre im Kofferraum

Pressemitteilung: Projekt Mietentscheid Stuttgart angelaufen

Pressemitteilung: Projekt Mietentscheid Stuttgart angelaufen

Inspiriert von dem Mietentscheid in Frankfurt hatten wir als Aktionsbündnis Recht auf Wohnen zu einem Startschusstreffen für einen Stuttgarter Mietentscheid eingeladen. Zu dem Auftakttreffen am Montag, den 29. April 2019 kamen schließlich über 40 Interessierte, darunter Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher Initiativen. Der große Andrang beim ersten Treffen macht Mut und Lust auf einen Mietentscheid für Stuttgart. Diskutiert wurden auf dem ersten Treffen eine Reihe an Forderungen, die beim nächsten Treffen Ende Juni konkretisiert werden sollen, darunter wirksame Maßnahmen gegen unbegründeten Leerstand von Wohnraum, einen Verkaufsstopp städtischer Liegenschaften und Grundstücken und einen Mietendeckel. Auch die Forderung, die Stadt solle Baugebote für alle baureifen, jedoch nicht bebauten Grundstücke aussprechen und bei Nichtbebauung innerhalb einer bestimmten Frist enteignen – ähnlich wie jüngst in Tübingen gefordert – stieß auf reges Interesse. Eine Grundlage

Mieterabzocke – Vonovia peilt für 2019 einen Jahresgewinn von 1,22 Mrd Euro an!

Mieterabzocke – Vonovia peilt für 2019 einen Jahresgewinn von 1,22 Mrd Euro an!

Während bundesweit über die Enteignung von Wohnungskonzernen debattiert wird, glänzt die Nummer eins der Branche, Vonovia, mit steigenden Gewinnen. Mehr noch: Vonovia hebt sogar die Gewinnprognose an.

Im ersten Quartal steigerte der Bochumer Konzern das operative Ergebnis nach Zinsen und Steuern (FFO) auf 303,6 von 253,0 Millionen Euro, wie Vonovia am Dienstag mitteilte. Das Plus von rund 20 Prozent beruhte vor allem auf den Zukäufen von Victoria Park in Schweden und der Buwog in Österreich, durch die Vonovia zuletzt deutlich gewachsen ist und nun insgesamt fast 400.000 Wohnungen besitzt.

Zudem profitierte Vonovia von geringeren Kosten bei der Bewirtschaftung der Wohnungen und gleichzeitig angehobenen Mieten. Die Mieteinnahmen stiegen im ersten Quartal bei einem weiterhin geringen Leerstand um ein Fünftel auf 505 Millionen Euro.

Durchschnittsmiete steigt um sechs Prozent

Die Miete erhöhte sich auf 6,56 Euro pro Quadratmeter – das waren sechs Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig steckte

StZ: Mieterverein: Stadt leistet Beihilfe zur Mietervertreibung

StZ: Mieterverein: Stadt leistet Beihilfe zur Mietervertreibung

Der folgende Artikel ist aus einem Beitrag der Stuttgarter Zeitung: Der Mieterverein Stuttgart hat in scharfer Form eine Anzeige in der neuesten Ausgabe des amtlichen Wohnungsmarktberichtes der Stadt Stuttgart kritisiert. Dort bemühe sich die Firma Schwäbische Bauwerk GmbH um den „Eigenankauf von Mehrfamilienhäusern ab drei Wohneinheiten“ – doch der Firma wirft der Mieterverein vor, dass sie nach Käufen mit „wilden Geschäftsmethoden“ und drastischen Mieterhöhungen Mieter „rücksichtlos hinausmodernisiert“. Im Haus Forststraße 168 im Stuttgarter Westen seien Mieterhöhungen von bis zu 137 Prozent (von 667 Euro auf 1155 Euro) angedroht worden. In der Reinsburgstraße 65, ebenfalls im Westen, solle ein Rentnerehepaar nach der Modernisierung statt 431 Euro zukünftig 1139 Euro Kaltmiete bezahlen, erklärte der Mieterverein. Dies sei eine Steigerung um 165 Prozent.

Der Vereinsvorsitzende Rolf Gaßmann kreidete der Stadtverwaltung an, sie helfe dem „stadtbekannten

Petition der AG „Recht auf Wohnen in Stuttgart für junge Menschen nach Ende der Jugendhilfe“

Petition der AG „Recht auf Wohnen in Stuttgart für junge Menschen nach Ende der Jugendhilfe“

In der AG haben sich betroffene junge Menschen, das Netzwerk Careleaver in Stuttgart, Mitarbeitende von Stuttgarter Jugendhilfeträgern, Mitarbeitende der Zivilgesellschaft sowie die Ombudschaft Kinder-und Jugendhilfe Baden-Württemberg zusammengeschlossen, um sich gemeinsam für das Recht junger Erwachsener auf eigenen, bezahlbaren Wohnraum in Stuttgart stark zu machen. („Careleaver sind Menschen, die in einer Jugendhilfeeinrichtung oder Pflegefamilie groß geworden sind und kurz vor dem Auszug stehen oder diesen schon hinter sich gebracht haben“ – Flyer Careleaver der Abt. Erziehungshilfen beim Jugendamt Stgt., März 17).

Weiter zur Begründung und Petition als PDF

MDR: Wien setzt fünf Euro als Höchstmiete fest

MDR: Wien setzt fünf Euro als Höchstmiete fest

Wien zeigt mal wieder dass es Alternativen gibt: Bei neuen Bauprojekten müssen Zwei Drittel Sozialwohnungen sein. Dazu gibt es eine gesetzte Nettohöchstmiete von fünf Euro pro Quadratmeter bei den geförderten Wohnungen. Auch die österreichische Hauptstadt hat mit steigenden Einwohnerzahlen zu kämpfen. Damit Wohnen bezahlbar bleibt, hat die Stadtregierung eine neue Bauordnung erlassen – mit drastischen Vorschriften.

Im Kampf um bezahlbare Mieten fördert die österreichische Hauptstadt Wien den sozialen Wohnungsbau mit einem drastischen Schritt.

Zwei Drittel müssen Sozialwohnungen sein

Bei künftigen Bauprojekten darf nur noch ein Drittel der Wohnnutzfläche frei finanziert werden, zwei Drittel der Fläche bleiben geförderten Wohnungen vorbehalten. Die am Donnerstag vom Wiener Landtag beschlossene Regelung sieht auch eine Nettohöchstmiete von fünf Euro pro Quadratmeter bei den geförderten Wohnungen vor.

Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal erklärte, man bekämpfe damit die Hauptursache der Kostenexplosion beim Wohnen,

Schwäbisches Bauwerk zur Hausbesetzung: Gekommen, um zu bleiben

Schwäbisches Bauwerk zur Hausbesetzung: Gekommen, um zu bleiben

Junge Stuttgarter haben in einem leerstehenden Gebäude ihr Lager aufgeschlagen. Sie wollen auf den Wohnraummangel aufmerksam machen.

Leerstand beleben – so lautete bereits das Motto bei der Besetzung eines Hauses in der Wilhelm-Raabe-Straße im vergangenen Jahr. Vor einigen Tagen haben junge Stuttgarter erneut ein Haus besetzt. Wer sich in und um das vierstöckige Backsteinhaus in der Forststraße 140 umsieht, muss konstatieren, dass die Gruppe ihr Motto umgesetzt hat. An der Hauswand informieren Info-Zettel Passanten über das Programm der kommenden Tage. Im ersten Stock ist ein Buffet aufgebaut, auf Bierbänken sitzen Frauen und Männer, essen Nudeln mit Tomatensoße. Sogar ein Spielzimmer für Kinder haben sie eingerichtet, mit Luftballons, Girlanden und drei Laufrädern. Ganz oben befindet sich ein Matratzenlager.

Um die zehn Personen leben seither dauerhaft hier, eine feste Gruppe von 20 bis 30 Sympathisanten ist täglich vor Ort, dazu schneien häufig neugierige und – den Angaben

Vertreibung von MieterInnen in Stuttgart West

Vertreibung von MieterInnen in Stuttgart West

Wie in der Stuttgarter Forststraße 168 versucht die Immobilienfirma Schwäbische Bauwerk auch in der Reinsburgstraße 65, die MieterInnen aus ihren Wohnungen zu ekeln. Mit fiesen Schikanen und exorbitanter Mietsteigerung. Aber so einfach ist das nicht mit dem Kleinkriegen.

Das erste Schreiben erreicht Angela Gerace Ende Juni vergangenen Jahres. “Bitte überweisen Sie die Miete ab 1.7.2018 auf das neue Konto”, teilt die Schwäbische Bauwerk kurz mit. Damit war klar, dass es einen neuen Hauseigentümer gibt. Im Oktober liegt der zweite Brief im Kasten. Wenn keine Zustimmung für die Mieterhöhung erfolge, “sehen wir uns gezwungen eine Klage beim Amtsgericht einzureichen”. Da ist der Tonfall schon ein anderer.

Frau Gerace, 72 Jahre alt, lebt seit 1970 in der Reinsburgstraße 65. Es war Oktober, daran erinnert sie sich noch, als sie eingezogen ist. 1971 wird ihre Tochter Sandra geboren. Jetzt steht sie, zusammen mit Nachbar Erwin Dobler, aufgelöst in ihrer Wohnung und rekonstruiert die Ereignisse.

Damals seien die alten Vermieter sehr nett gewesen, erzählt sie. Als das Ehepaar bei einem tragischen Unfall verunglückte, waren die Mieter von Nummer 65 nahezu geschlossen bei der Beerdigung. Auch der letzte Eigentümer sei ein netter Mann

Dokumentiert: Artikel von Jörg Nauke in der Stuttgarter Zeitung – Schnäppchen an Fölls letztem „Black Friday“

Dokumentiert: Artikel von Jörg Nauke in der Stuttgarter Zeitung – Schnäppchen an Fölls letztem „Black Friday“

Auszug aus dem Artikel in der Stuttgarter Zeitung:

Der ehemalige Finanzbürgermeister hat sich in seiner letzten Wirtschaftsausschussitzung eine besondere Erlaubnis abgeholt: Er kann städtische Flächen für rund 16 Millionen Euro verkaufen. Dazu gehört das Gesundheitszentrum im Osten.

Der „Black Friday“ verspricht traditionell Rabattaktionen und Schnäppchenjagden. Vor zehn Tagen hatte sich dem scheidenden Finanzbürgermeister Michael Föll (CDU) in seiner letzten Wirtschaftssausschusssitzung vor dem Wechsel ins Kultusministerium noch einmal die Möglichkeit geboten, Grundstücke auf den Markt zu werfen. Er holte sich die Erlaubnis, Flächen für rund 16 Millionen Euro aus städtischer Hand zu geben. Darunter befand sich etwa ein Flurstück in der Rubensstraße in Degerloch (1,18 Millionen Euro), das im Rahmen einer Umlegung für den Bau eines Büro- und Geschäftsgebäudes an die Firma Minol Stuttgart W. Lehmann GmbH & Co. KG zum Verkehrswert veräußert wurde.

Stellungsnahme und Erklärung zur Hausbesetzung: Jahrelanger Leerstand beendet

Stellungsnahme und Erklärung zur Hausbesetzung: Jahrelanger Leerstand beendet

Im folgenden dokumentieren wir die Stellungsnahme und Erklärung der BesetzerInnen (Quelle):

Wir haben soeben das Haus in der Forststraße 140 besetzt. Nach einer Kundgebung gegen Modernisierungsvertreibung in der Forststraße 168 haben wir festgestellt, dass wenige Meter weiter ein Haus bereits seit Jahren leersteht. Die Türen standen offen. Es wäre unverantwortlich gewesen, diesen Zustand weiter andauern zu lassen. Wir werden erst einmal bleiben um auf den unsinnigen Leerstand bei gleichzeitiger Verdrängung in Stuttgart aufmerksam zu machen. Wir fordern, dass die Wohnungen in dem mehrstöckigen Haus mit über 20 leerstehenden Zimmern unverzüglich in bezahlbaren Wohnraum umgewandelt werden. Zwei Nachmieterinnen haben sich gefunden: Tanja und Rosevita würden hier sehr gerne einziehen.

Derzeit findet im besetzten Haus ein Fest mit mehr etwa 100 Menschen statt. Kommt vorbei, beteiligt euch und besichtigt die Wohnungen!

Leerstand seit zig Jahren

Das Haus in der Forststraße 140 steht bereits

Mieter beklagen Verdrängung und veranstalten eine Demo

Mieter beklagen Verdrängung und veranstalten eine Demo

Ein Unternehmen hat ein Gebäude in Stuttgart-West gekauft und will es umfangreich sanieren – um dann die Mieten erhöhen zu können. Nun regt sich Widerstand. Im Frühjahr 2018 hat die Privatbesitzerin das Haus mit den acht Parteien an der Forststraße 168 im Westen an die Stuttgarter Firma Schwäbische Bauwerk verkauft. „Sie meinte noch, wir sollen uns keine Sorgen machen“, sagt Mieterin Tanja Klauke. Im November dann der Schock: Die neuen Vermieter kündigen ihren Mieter schriftlich umfangreiche Modernierungsmaßnahmen an. Die Liste der geplanten Projekte umfasst zwei Dutzende Punkte. Darunter sind Sachen wie eine sparsamere Toilettenspülung, ein Außenaufzug und zahlreiche Schutzmaßnahmen gegen Einbruch. Zudem habe die Firma darauf hingewiesen, dass während den Bauarbeiten die Wohnungen wohl kaum bewohnbar seien, erzählt Klauke.

Zum ganzen Artikel in der Stuttgarter Zeitung und Quelle