Spendenaufruf – Solidarität mit den verurteilten Stadträten

Spendenaufruf – Solidarität mit den verurteilten Stadträten

=&0=&=&1=&=&2=& Am 30.10.2020 wurden die Stadträte Hannes Rockenbauch, Tom Adler und Luigi Pantisano vom Amtsgericht Stuttgart zu einer Geldstrafe von insgesamt 2.400 Euro verurteilt.  Weil sie in dem besetzten Haus in der Wilhelm-Raabestr. 4 im Mai 2018 ein Interview gegeben hatten, in dem sie die Besetzung für legitim bezeichneten und sich mit der Belebung des Leerstands solidarisierten, waren sie wegen angeblichem Hausfriedensbruch angezeigt worden.  Journalisten, die sich ebenfalls im Haus aufgehalten hatten, wurden nicht angezeigt. Das zeigt, dass es bei der Anzeige darum ging Solidarität mit der Besetzung zur kriminalisieren. Die Geldstrafen in Höhe von 2.400 Euro sind Strafen gegen alle, die sich mit der Hausbesetzung solidarisiert haben und Hausbesetzungen als legitimes Mittel im Kampf gegen Spekulation mit Wohnraum betrachten. Deshalb sollten die Strafen auch solidarisch finanziert werden. Wer kann,  ist aufgerufen eine Spende auf das Konto der Mieterinitiativen Stuttgart mit dem Stichwort “Stadträte” zu überweisen. Das Konto der Mieterinitiativen Stuttgart wird geführt von der Mieter/Bürgerinitiative Hallschlag e.V.

Mieter/Bürgerinitiative Hallschlag
Volksbank Stuttgart
Kontonummer 425279006
IBAN DE 6660 0901 0004 2527 9006
BLZ 600 901 00
BIC VOBADESS

Vor dem Prozess hat Hannes Rockenbauch nochmal deutlich gemacht, dass es grotesk sei, dass sie sich wegen ihrer Solidarität mit den Besetzerinnen und ihrer Politik für Menschen vor Gericht rechtfertigen müssten. Die Stadt hätte immer noch nicht gehandelt  und in der Wilhelm-Raabestraße stünden jetzt vier von fünf Wohnungen leer. Auf die Anklagebank gehörten diejenigen, die mit Wohnraum illegal spekulieren. “Als Oberbürgermeister werde ich den Leerstand beenden und nicht diejenigen verknacken, die den Leerstand beleben”, so Hannes Rockenbauch.

Stadträte wegen Solidarität mit Hausbesetzung verurteilt – Presseschau und Plädoyers

Stadträte wegen Solidarität mit Hausbesetzung verurteilt – Presseschau und Plädoyers

Am 30. Oktober sind die drei Stadträte Hannes Rockenbauch, Luigi Pantisano und Thomas Adler zu Geldstrafen verurteilt worden. Warum? Weil sie sich vor zweieinhalb Jahren mit den zwei Familien solidarisiert hatten, die aus einer Notlage heraus zwei leerstehende Wohnungen in der Wilhelm-Rabbe-Straße 4 besetzt hatten.   Wir sagen: Kriminell sind nicht die Menschen, die auf den Skandal von tausenden leerstehenden Wohnungen hinweisen, sondern kriminell sind diejenigen, die Häuser aus Spekulationsgründen leerstehen lassen.   Unserer Meinung mussten sich die Falschen vor Gericht verantworten. Richtig wäre gewesen, wenn die Spekulanten- und Eigentümerfamilie Passy auf der Anklagebank gesessen hätte. Denn sie sind es, die seit Jahren (2018: zwei Wohnungen, 2020: vier Wohnungen) Wohnraum leerstehen lassen, obwohl alleine in der Notfallkartei vom Wohnungsamt mehrere Tausend Menschen dringend auf eine Wohnung warten.   Hausbesetzungen sind eine Antwort auf den untragbaren Zustand des Stuttgart Wohnungsmarkt, auf Mietenexplosion, Verdrängung und Leerstand von Wohnraum. Gäbe es eine flächendeckende Versorgung mit gutem und leistbaren Wohnraum, hätten alle ein Dach über dem Kopf, dann würde es auch keine Besetzungen geben. Doch solange Spekulanten in Stuttgart der rote Teppich ausgerollt wird und Wohnraum unbegründet leersteht, werden auch wir weiterhin Aktionen durchführen, Hausbesetzungen und von Wohnungsnot betroffene Menschen solidarisch unterstützen.

Pressespiegel:
REGIO-TV: Stadträte wegen Hausfriedensbruch verurteilt
Stuttgarter Zeitung: OB-Kandidat Rockenbauch vor Gericht

Videoaufruf von Hannes vor dem Prozess:


Erklärung von Stadtrat Tom Adler (Download)

Meine Damen und Herren,

zu den rein rechtlichen Detailfragen der Anzeige der Familie Passy gegen mich und meine Kollegen Rockenbauch und Pantisano haben unsere Anwälte schon Stellung genommen.
Ich sehe aber, daß die Anzeigen gegen uns nur ein kleiner Teil der Anzeigen und Prozesse ist, mit der die Eigentümerfamilie seit fast 2 Jahren

  • die eigenen Mieter*innen überzieht, die noch in der Wilhelm Raabestr. 4 wohnen,
  • und die 2 kleinen Familien von Adriana Uda und Rosevita Thomas schon überzogen hat, die beide dringend Wohnraum gebraucht hatten und deshalb in die leerstehenden Wohnungen eingezogen sind.

In Wohnungen die die Familie Passy leer stehen ließ – obwohl beim Amt für Wohnungswesen über 4000 Menschen als dringend wohnungssuchend registriert sind, 2500 als Notfälle, obwohl hunderte Alleinerziehende und Familien mit Kindern oft jahrelang in Sozialpensionen und Notunterkünften untergebracht werden müssen und kaum Chancen haben dieser Notlage zu entkommen, weil es die bezahlbaren Wohnungen immer weniger gibt.

Eine hilflose Stadtverwaltung