Gedicht: Die Keltersiedlung muss weichen!

Gedicht: Die Keltersiedlung muss weichen!

Uns hat ein Gedicht aus der Keltersiedlung erreicht, von einem der den Widrigkeiten trotzt, dort wohnt und Widerstand leistet!

DIE KELTERSIEDLUNG MUSS WEICHEN

Nun ist der letzte Baum gefällt,
die Menschen haben das Feld geräumt,
vier an der Zahl, die bleiben treu,
die haben sich dem Kampf gestellt.

Die Bäume, ach wie wars so schön,
sie gaben Schatten, Luft und trotzten Sturm.
Ein Baum, der soviel spenden kann,
jetzt ist er nicht mehr da.

Mir schmerzt das Herz, das Holz ist gut,
meist ohne Fehl und Tadel.
Darin war Leben und keine Fäul,
sie waren ja noch nicht mal alt.

Was sind sechzig Jahr und mehr,
gemessen an uns Menschen?
Ein Baum fängt da erst an zu leben,
jetzt musst er weichen, ist nicht mehr.
G.L.© 2018

Kundgebung am 9. März gegen Modernisierungsvertreibung in der Forststraße 168 / Stuttgart-West

Kundgebung am 9. März gegen Modernisierungsvertreibung in der Forststraße 168 / Stuttgart-West

In der Forststraße 168 im Stuttgarter Westen sind MieterInnen von Modernisierungsvertreibung betroffen. Das Haus mit acht Wohnungen wurde im Frühjahr 2018 von einer Immobilienfirma gekauft. Im vergangenen November bekamen alle BewohnerInnen dann einen Brief mit Ankündigung einer Modernisierung und anschließender Mieterhöhung. Nach der Modernisierung soll die Firmenkasse klingeln: Bezahlten die BewohnerInnen bisher moderate Mieten, sollen diese künftig um bis zu 136 Prozent steigen. Kostete eine 3-Zimmer Wohnung bisher 560 Euro, sollen es nach Modernisierung 1370 Euro Kaltmiete sein, zuzüglich Betriebskosten. Diese neuen und teuren Mieten können sich die BewohnerInnen nicht mehr leisten.

„WERTE – DIE RENDITE BRINGEN“
Neue Eigentümerin des Hauses ist die „Schwäbische BauWerk GmbH“. Eine Firma, die sich laut eigener Website mit der „Aufwertung von Bestandsimmobilien“ befasst. Im Mittelpunkt stehen dabei „Nachhaltigkeit“ und „Werte, die Bestand haben“.

Presseschau zur Protestkundgebung gegen Abriss von Personalwohnungen

Presseschau zur Protestkundgebung gegen Abriss von Personalwohnungen

Trotz Personalmangel und Wohnungsnot baut die Stadt seit Jahren Personalwohnungen am Klinikum ab. Von einst 1.590 Wohnungen für Pflegekräfte, Auszubildende, Reinigungskräfte und andere Beschäftigte waren Ende 2018 nur noch 870 übrig. Im Jahr 2024 sollen es nur noch 790 sein.

Im Prießnitzweg in Bad Cannstatt gibt es derzeit 358 Wohneinheiten: 115 Appartments, 234 Zimmer und 9 Wohnungen. Hier können um die 400 Menschen wohnen. Damit soll Schluss sein.

Alle Bewohner sollen bis Ende Juni 2019 ausziehen. Dann soll das Gebäude abgerissen und durch einen Neubau mit 268 Appartments, 25 Wohnungen und 107 Wohngemeinschaftszimmern in 36 Wohnungen  ersetzt werden.  Bisher gibt es keine Stellplätze für die Personalwohnungen. Da die Beschäftigten nah an ihrem Arbeitsplatz wohnen, haben sie meist kein Auto. Mit den Neubauten sollen 189 Stellplätze gebaut werden.

Für ein Zimmer bezahlen Auszubildende derzeit um die 100 Euro Warmmiete. Ein künftiges WG-Zimmer soll 351 Warmmiete  kosten.

Ein

StZ: Milieuschutzgebiete für Heslach in Bad Cannstatt – Modernisierungsvertreibung stoppen

StZ: Milieuschutzgebiete für Heslach in Bad Cannstatt – Modernisierungsvertreibung stoppen

Die Mehrheit der Stadträte legt Luxusmodernisierungen in Heslach und in Bad Cannstatt vorerst auf Eis. Mietkostentreibende Sanierungen sollen mit der neuen Milieuschutzsatzung untersagt, der sozialen Mix der Bevölkerung in Wohnvierteln erhalten werden. Ob das alles endgültig so kommt, ist allerdings noch nicht sicher.

Die Konkurrenz um Wohnungen in Stuttgart ist heftig, und auch wer eine Mietwohnung hat, läuft Gefahr, dass die Räume durch Modernisierungsmaßnahmen unerschwinglich werden. Angesichts dessen hat eine ökosoziale Mehrheit im Gemeinderatsausschuss für Umwelt und Technik jetzt die Aufstellung sogenannter Milieuschutzsatzungen beschlossen – für das Talgebiet von Heslach und das Cannstatter Wohngebiet Seelberg. Die Mehrheit dafür war mit neun gegen acht Stimmen knapp. Zuvor hatte der Bezirksbeirat Bad Cannstatt diesen Schritt mit Stimmengleichheit abgelehnt, wobei zwei Mitglieder wegen Befangenheit fehlten. Der Bezirksbeirat Süd hatte zugestimmt.

Die Satzungen sollen